Projekt Compassion
Für alle Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe findet in jedem Schuljahr im Rahmen des Religionsunterrichts beider Konfessionen ein zweiwöchiges Sozialpraktikum statt, das sogenannte Projekt COMPASSION.
Dies bedeutet, dass nicht im geschützten Schonraum der Schule über Mitleid diskutiert wird, sondern dass die Jugendlichen "hinausgehen an die Lernorte des Leidens" zu den "Geringsten seiner Brüder". Mit anderen Worten: Sinn des Praktikums ist, dass die Jugendlichen einmal über einen längeren Zeitraum Kontakt mit kranken, alten oder behinderten Menschen haben, die Art und Weise der Pflege mitverfolgen dürfen und dabei helfen können. Dadurch werden Berührungsängste abgebaut und es wird die Einsicht gewonnen, dass Krankheiten, Behinderung, Alter, Leiden usw. als nicht unwesentlicher Bestandteil des Lebens weder verdrängt noch wegdiskutiert werden können, sondern in Solidarität mitgetragen werden müssen (Compassion!).
In einem von Freizeit, Spaßkultur, Computerspielen und Klischeedenken geprägten Umfeld, in dem oft nur "Coolness" und das Recht des Stärkeren zählt, kann das COMPASSION-Projekt vielen Jugendlichen eine andere Wertorientierung vermitteln. Gerade bei der Nachbesprechung äußern sich die meisten SchülerInnen sehr betroffen über ihre Erlebnisse in Behinderten- und Altersheimen, Krankenhäusern oder Obdachlosen-Einrichtungen. Schließlich finden sich in fast allen Praktikumsberichten Sätze, die auf beeindruckende Weise zeigen, wie wichtig den Jugendlichen diese neuen Erfahrungen waren.