Besuch des Holocaust-Überlebenden Abba Naor als Zeitzeuge am PRMG

Am Montag, den 13.11.2023, hatten die Neunt- und Zehntklässler des PRMG die Möglichkeit, einem der wenigen noch lebenden Zeitzeugen des Holocaust zu lauschen.

Herr Naor, mittlerweile 95 Jahre alt, wird nicht müde, seine Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges mit den jungen Menschen an bayerischen Schulen zu teilen. Geboren und aufgewachsen in Litauen, erlebte er als Kind und Jugendlicher zunächst die Besatzung der Sowjets und später der Deutschen. „Zufällig“, wie er es selbst immer nennt, überlebte er den Terror und den Vernichtungswahn der Nationalsozialisten, anders als viele seiner Freunde und Familienmitglieder. So ist es eine bedrückende und beeindruckende Lebensgeschichte, die die Zuhörer:innen nicht so schnell loslässt und sowohl als Mahnung als auch als Auftrag an die jungen Menschen verstanden werden muss: Nie wieder darf sich wiederholen, was zur Zeit des Nationalsozialismus geschehen ist.

In Zeiten, in denen Rassismus, Antisemitismus und rechtspopulistische Parteien in Deutschland und Europa erstarken, ist diese Mahnung relevanter als je zuvor.

So leise, wie die Schüler:innen waren, als sie dem Vortrag von Herrn Abba Naor lauschten, so laut sollen sie sein, wenn es gilt, Rassisten, Antisemiten und Rechtspopulisten zu widersprechen.

Wir bedanken uns von Herzen bei Herrn Naor, dass er so unermüdlich dem Vergessen entgegenarbeitet und uns an seiner Lebensgeschichte teilhaben lässt.

 

Literatur zur Lebensgeschichte von Abba Naor:

Abba Naor: Ich sang für die SS. Mein Weg vom Ghetto zum israelischen Geheimdienst. Bearbeitet von Helmut Zeller. C. H. Beck Verlag, München 2014, ISBN 978-3-406-65983-6